Verursachen tieffrequente Geräusche von Windkraftanlagen das 'Windturbinen-Syndrom'?
Wissenschaftliche Belege zeigen...
Die Beweislast spricht gegen einen direkten Zusammenhang zwischen den tieffrequenten Geräuschen von Windkraftanlagen und unserer Gesundheit.
Tieffrequente Geräusche von Windkraftanlagen sind gesundheitsschädigend und verursachen das sogenannte Windturbinen-Syndrom
"Das Windturbinen-Syndrom ist zu einer industriellen Plage geworden, da Windkraftanlagen rund um die Häuser vieler Menschen wie Pilze aus dem Boden schießen" (Wind Watch).
Die Beweislast spricht gegen einen direkten Zusammenhang zwischen unserer Gesundheit und den tieffrequenten Geräuschen der Windkraftanlagen1 (siehe dazu auch Marshall et al. 2023, Radun et al. 2022, van Kamp & van den Berg 2021, Schmidt et al. 2014, Dumbrille et al. 2021). Einzelfälle von Schlafstörungen bei Menschen, die in unmittelbarer Nähe neu errichteter Windkraftanlagen leben, sind daher eher auf die Abneigung gegen die Anlagen und den daraus resultierenden Stress zurückzuführen als auf die unhörbaren Geräusche der Anlagen selbst2.
In einer historischen Studie wurden Beschwerden über 51 australische Windparks aus den Jahren 1993 bis 2002 untersucht. Laut der Studie gab es vor 2009 kaum Beschwerden über gesundheitsschädliche Auswirkungen und Geräusche von Windkraftanlagen, obwohl auch damals schon viele kleine und größere Windparks in Betrieb waren. Der starke Anstieg von Beschwerden erfolgte erst, nachdem der Begriff "Windturbinen-Syndrom" erstmals in einem selbst veröffentlichten Buch auftauchte (Crichton et al. 2014).
Footnotes:
[1] Wind Energy Technologies Office, Frequently Asked Questions about Wind Energy, Office of Energy Efficiency and Renewable Energy, U.S. Department of Energy (archiviert am 25. Februar 2025); NHMRC Statement: Evidence on Wind Farms and Human Health, National Health and Medical Research Council (NHMRC), Australian Government, 1 (2015); Tracy Merlin et al., Systematic review of the human health effects of wind farms, National Health and Medical Research Council, 2013; but see Richard R. James, Wind Turbine Infra and Low-Frequency Sound: Warning Signs That Were Not Heard, 32 Bulletin of Science, Technology, and Society, 2012 (Analyse „historischer Belege über das, was über Infraschall und niederfrequente Töne von Windkraftanlagen und anderen Lärmquellen im Zeitraum von den 1970er Jahren bis Ende der 1990er Jahre bekannt war“, um zu dem Schluss zu kommen, dass Windenergie für manche Menschen, die in der Nähe von Windkraftanlagen leben, schädliche Auswirkungen haben könnte); Anne Dumbrille et al., Wind turbines and adverse health effects: Applying Bradford Hill’s criteria for causation, 6 Environmental Disease 109, 2021, at 65, (mit der Schlussfolgerung, dass, obwohl "ein unwiderlegbarer Beweis für die Kausalität in der Regel ein schwer erreichbares Ziel ist", bei Anwendung eines niedrigeren Kausalitätsstandards "wiederkehrende Schlafstörungen, Angstzustände und Stress" auf industrielle Windkraftanlagen zurückgeführt werden können).
[2] van Kamp & van den Berg (2021). Ein Zeitungsartikel auf einer Titelseite aus dem Jahr 2015, in dem versucht wurde, auf der Grundlage der Ergebnisse einer nicht von Experten begutachteten Studie einen direkten Kausalzusammenhang zwischen turbinenbedingtem Infraschall und Auswirkungen auf die menschliche Gesundheit herzustellen, wurde vielfach kritisiert. See Jacqui Hoepner & Will J Grant, Wind turbine studies: how to sort the good, the bad, and the ugly, Conversation, Jan. 21, 2015; Ketan Joshi, Windfarm weirdness syndrome is real. Just look at our national ‘debate’, Guardian, Feb. 23, 2015
Diese Erklärung basiert auf der Veröffentlichung "Rebutting 33 False Claims About Solar, Wind, and Electric Vehicles" vom Sabin Center for Climate Change Law an der Columbia Law School. Die deutsche Übersetzung wurde im Rahmen des MA-Kurses Projektarbeit „Skeptical Science“ unter der Leitung von Simona Füger und Nicole Keller an der Universität Heidelberg von Julia Hellwig, Damianus Pawlak, Isabel Schmitt, Yasmin Speltz, Andrei Sumcov und Ulrike Weber erstellt.
Translation by BaerbelW, . View original English version.
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