Welchen Nettoeffekt haben Elektrofahrzeuge auf den Klimawandel?
Wissenschaftliche Belege zeigen...
Elektrofahrzeuge haben im Vergleich zu den traditionellen Verbrennungsmotoren geringere Lebenszyklusemissionen, da sie 2,5- bis 5,8-mal effizienter sind, und spielen eine wichtige Rolle bei der Reduzierung von Treibhausgasemissionen.
Elektrofahrzeuge haben einen negativen Nettoeffekt auf den Klimawandel
"Im Gegensatz zu lautstarken Beteuerungen sind Elektroautos keine Freunde der Umwelt." (Forbes)
Elektrofahrzeuge tragen wesentlich zur Verringerung der Treibhausgasemissionen (THG) und der Verwendung fossiler Energie bei, die diese Emissionen verursachen1 (auch Singh et al. 2023). Die Environmental Protection Agency hat festgestellt, dass Elektrofahrzeuge in der Regel geringere Lebenszyklusemissionen aufweisen als benzinbetriebene Autos, selbst wenn man die Emissionen berücksichtigt, die bei der Herstellung von Elektrofahrzeugen und der Stromerzeugung zum Aufladen entstehen2. Der Weltklimarat (IPCC) hat außerdem erklärt, dass "das Ausmaß, in dem der Einsatz von Elektrofahrzeugen (anstelle von Verbrennern) Emissionen verringern kann, davon abhängt, welcher Strommix zur Ladung verwendet wird. Gleichwohl reduzieren Elektrofahrzeuge auch bei den derzeitigen Netzen in fast allen Fällen die Emissionen"3. Der Hauptgrund, warum sie in fast allen Fällen die Emissionen verringern, ist, dass Elektrofahrzeuge von Natur aus effizienter sind als herkömmliche benzinbetriebene Fahrzeuge: Elektrofahrzeuge wandeln mehr als 77 % der elektrischen Energie in Leistung an den Rädern um, während herkömmliche Fahrzeuge nur etwa 12 % bis 30 % der im Benzin enthaltenen Energie in Leistung an den Rädern umwandeln4.
Geht man von durchschnittlichen US-Netzemissionen aus, sind die durchschnittlichen THG-Emissionen über den Lebenszyklus eines Benziners mit einer Reichweite von ca. 50 km pro 3,785 l mehr als doppelt so hoch wie die eines Elektrofahrzeugs mit einer Reichweite von 300 Meilen2. Die folgende Abbildung der EPA zeigt, dass die THG-Emissionen über den Lebenszyklus eines Benzinfahrzeugs in diesem Szenario zwischen 350 und 400 Gramm pro Meile liegen, während die THG-Emissionen über den Lebenszyklus eines Elektrofahrzeugs nur knapp über 150 Gramm pro Meile liegen.
Abbildung 17: Aufschlüsselung der Lebenszyklusemissionen von Elektro- und Benzinfahrzeugen. Diese Abbildung basiert auf den folgenden Annahmen: eine Fahrzeuglebensdauer von 173.151 Meilen sowohl für das Elektroauto als auch für den Verbrenner; ein Verbrennungsmotor mit einem Verbrauch von 30,7 MPG; und durchschnittliche Netzemissionen in den USA. Quelle: EPA.
Am wichtigsten ist, dass das Fehlen von Auspuffemissionen und die höhere Effizienz von Elektrofahrzeugen die Emissionen, die für die Herstellung der E-Fahrzeugbatterien erforderlich sind, mehr als ausgleichen: Diese Emissionen werden innerhalb von 1,4-1,5 Jahren für elektrische Limousinen und innerhalb von 1,6-1,9 Jahren für elektrische SUVs ausgeglichen5 (Woody et al. 2022). Diese verringerten Abgasemissionen tragen nicht nur zur Stabilisierung unseres Klimas bei, sondern verbessern auch die Luftqualität, was sich in mehrfacher Hinsicht positiv auf die Gesundheit auswirkt, u. a. durch die Verringerung der Asthma-Raten bei Kindern, insbesondere in den Städten.
Die Emissionen, die durch die Umstellung auf Elektrofahrzeuge kompensiert werden, hängen von der Kohlenstoffintensität des Energienetzes ab. Eine Studie der Universität der Bundeswehr München ergab, dass Elektrofahrzeuge die Emissionen um 72 % senken, wenn sie über das deutsche Stromnetz betrieben werden, das im Jahr 2021 23 % seines Stroms aus erneuerbaren Energien bezog (Buberger et al. 2022). Die Forscher gingen jedoch davon aus, dass ein zu 100 % aus erneuerbaren Energien bestehendes Stromnetz es Elektrofahrzeugen ermöglicht hätte, die Emissionen um bis zu 97 % zu reduzieren (Buberger et al. 2022, Wolfram et al. 2021). Und das US-Netz wird im Laufe der Zeit immer sauberer: Von 2005 bis 2023 sollen die Emissionen des Stromsektors um 44 % sinken, was bedeutet, dass Elektrofahrzeuge einen zunehmend positiven Einfluss auf die US-Emissionen haben6. Autofahrer in den USA, die sicherstellen möchten, dass sie ihre Elektrofahrzeuge mit möglichst sauberer Energie aufladen, können mit Hilfe des Energy-Star-Programms der Environmental Protection Agency herausfinden, welche Ladegeräte mit erneuerbaren Energiequellen betrieben werden7.
Fußnoten:
[1] Electric Vehicle Benefits and Considerations, Alternative Fuels Data Centre, Office of Energy Efficiency and Renewable Energy, US Department of Energy, (archiviert am 25. Febr. 2025).
[2] Electric Vehicle Myths, Envt’l Protection Agency (archiviert am 25. Febr. 2025).
[3] IPCC AR6 WGIII, Climate Change 2022: Mitigation of Climate Change (2022), Chapter 2.8.3.2
[4] All-Electric Vehicles, U.S. Dept. of Energy; see also Eric Larson et al., Net-Zero American: Potential Pathways, Infrastructure, and Impacts: Final Report, Princeton University, 247 (Oct. 29, 2021) at 40.
[5] Diese Zahlen gehen von einem Business-as-usual-Szenario aus, das die im Juni 2020 geltenden Richtlinien ohne prognostizierte Richtlinienänderungen umfasst, was zu einem Netz führt, das 2035 im Vergleich zu 2005 50 % weniger kohlenstoffintensiv ist.
[6] Power Sector Carbon Index, Scott Institute for Energy Innovation (last visited March 25, 2024).
[7] Charge Your Electric Vehicle Sustainably With Green Power, Energy Star, U.S. Environmental Protection Agency, 2 (archiviert am 25. Febr. 2025).
Diese Erklärung basiert auf der Veröffentlichung "Rebutting 33 False Claims About Solar, Wind, and Electric Vehicles" vom Sabin Center for Climate Change Law an der Columbia Law School. Die deutsche Übersetzung wurde im Rahmen des MA-Kurses Projektarbeit „Skeptical Science“ unter der Leitung von Simona Füger und Nicole Keller an der Universität Heidelberg von Julia Hellwig, Damianus Pawlak, Isabel Schmitt, Yasmin Speltz, Andrei Sumcov und Ulrike Weber erstellt.
Translation by BaerbelW, . View original English version.
Der Irrglauben...