Daten aus mehreren Studien ergeben, dass großflächige Solarparks keine größeren Auswirkungen auf den Wert umliegender Immobilien haben¹. Vielmehr wirkt sich der Bau eines Solarparks in der Regel nur geringfügig auf den Wert der nächstgelegenen Immobilien aus. In der bisher umfangreichsten Studie, in der über 1,8 Millionen Immobilientransaktionen in der Nähe von 1.500 Photovoltaik-Großanlagen in sechs Bundesstaaten untersucht wurden, wurden relativ geringe Auswirkungen auf die Immobilienwerte festgestellt (Elmallah et al. 2023). Bei Immobilien in einem Umkreis von 800 Metern um Solarparks wurden Preisrückgänge von 1,5 % festgestellt, verglichen mit Immobilien in einer Entfernung von 3 bis 6 Kilometern. Waren die Immobilien mehr 1,5 Kilometer von einem Solarpark entfernt, wurden keine statistisch signifikanten Auswirkungen auf den Preis festgestellt. In einer Studie aus dem Jahr 2020, in der 400.000 Transaktionen im Umkreis von 208 Solaranlagen in Massachusetts und Rhode Island untersucht wurden, wurde ein Wertverlust von 1,7 % für Immobilien im Umkreis von 1,5 Kilometern um eine Anlage festgestellt². Dieser Rückgang beschränkte sich auf die Vorstadtgebiete, wo der Wettbewerb um Flächen größer ist. In ländlichen Gemeinden konnten keine Auswirkungen auf die Immobilienwerte festgestellt werden. In weiteren Studien konnte auch nachgewiesen werden, dass großflächige Solarparks größere Auswirkungen auf Immobilienwerte in dichter bewohnten Gebieten haben³.

In anderen Studien wurde gezeigt, dass Solarmodule keine oder sogar positive Auswirkungen auf den Immobilienwert haben können. In einer 2018 durchgeführten Studie über Solarparks in Indiana und Illinois konnten "keine konsistenten negativen Auswirkungen" auf den Wert der angrenzenden Immobilien festgestellt werden, "die auf die Nähe zum angrenzenden Solarpark zurückgeführt werden konnten⁴". Stattdessen fanden die Forscher heraus, dass Immobilien im Umkreis von 400 Metern von Solarparks um durchschnittlich 1,92 % teurer verkauft wurden als vergleichbare Immobilien, die sich nicht in der Nähe von Solarparks befanden. In einer anderen Studie aus dem Jahr 2018 wurden 956 Solaranlagen in den USA untersucht, die vor 2016 installiert wurden. Dabei wurde festgestellt, dass ein Großteil dieser Anlagen eine neutrale Auswirkung auf die Immobilienwerte hatte.

Im Gegensatz dazu wurde in einer anderen Studie festgestellt, dass ein mit fossilen Brennstoffen betriebenes Kraftwerk im Umkreis von 3 Kilometern den Wert einer Immobilie um 4-7 % senkt, wobei die größten Rückgänge im Umkreis von 1,5 Kilometern und bei Kraftwerken mit hoher Leistung zu verzeichnen waren (Davis 2011). 92 % der untersuchten Kraftwerke in dieser Studie wurden mit Erdgas betrieben.

Footnotes:

[1] Richard Kirkland, Grand Solar Impact Study, Kirkland Appraisals, (Feb. 25, 2016); Solar and Property Value, Solar Energy Industries Association (Jul. 2019)

[2] Vasundhara Gaur et al., Property Value Impacts of Commercial-Scale Solar Energy In Massachusetts And Rhode Island, Dep’t. Env’t. and Nat. Res. Econ. U. R.I., 4 (2020)

[3] Leila Al-Hamoodah et al., An Exploration of Property-Value Impacts Near Utility-Scale Solar Installations, Lawrence Berkeley National Laboratory (May 2018)

[4] Patricia McGarr & Andrew Lines, Property Value Impact Study: Proposed Solar Farm, McLean County, IL, at 17, (Aug. 7, 2018)

Diese Erklärung basiert auf der Veröffentlichung "Rebutting 33 False Claims About Solar, Wind, and Electric Vehicles" vom Sabin Center for Climate Change Law an der Columbia Law School. Die deutsche Übersetzung wurde im Rahmen des MA-Kurses Projektarbeit „Skeptical Science“ unter der Leitung von Simona Füger und Nicole Keller an der Universität Heidelberg von Julia Hellwig, Damianus Pawlak, Isabel Schmitt, Yasmin Speltz, Andrei Sumcov und Ulrike Weber erstellt.