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All IPCC definitions taken from Climate Change 2007: The Physical Science Basis. Working Group I Contribution to the Fourth Assessment Report of the Intergovernmental Panel on Climate Change, Annex I, Glossary, pp. 941-954. Cambridge University Press.

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Verschwindendes Eis in der Arktis: treppab nach oben

In den letzten drei bis vier Jahrzehnten hat die Ausdehnung, Gesamtfläche, und vor allem das Volumen des arktischen Meereises stark abgenommen, nach wissenschaftlichen Erkenntnissen so viel wie seit Jahrtausenden nicht beobachtet. 2012 hat alle bisherigen Rekorde übertroffen, und es wird erwartet, dass der langfristige -- hauptsächlich menschengemachte -- Rückgang negative Konsequenzen haben wird. Dies ist eine Tatsache, die nur schwer zu verdauen ist. Und wenn man mit solch schwer-verdaulichen Tatsachen konfrontiert wird, weigert man sich oft, sie zu akzeptieren.

Die einfachste Methode, die Existenz einer langsamen Veränderung zu leugnen, ist sich auf das Rauschen im Signal über kürzere Zeiträume zu konzentrieren. Dort findet man durch gezielte Rosinenpickerei leicht den gewünschten Trend - eine von fünf bewährten Methoden der "wissenschaftlichen Verleugnung" (auch "Denialismus" genannt). Wie wir bereits im Eintrag "Global Surface Temperature: Going Down the Up Escalator" ("Globale Temperaturen: treppauf noch unten") beschrieben haben, braucht man nur eine bestimmte Anzahl von Messpunkten zu finden, die einen kurzfristigen Trend in der umgekehrten Richtung im Vergleich zum Langzeittrend zeigen. Und voila: Kein Grund zur Besorgnis!

Um dies zu illustrieren, haben wir eine neue, animierte Grafik erstellt, die einfach und geradlinig zeigt, warum solch ein Fokus auf kurze Zeiträume in die Irre führt. Das Prinzip entspricht dem unserer Temperatur-Grafik "Treppauf nach unten". Im Falle des Schwunds arktischen Meereises versuchen die Leugner des Schwunds, "Treppab nach oben zu gehen", in dem sie kurze Perioden finden, während derer die Ausdehnung arktischen Meereises zugenommen hat, und dies dann als "Erholung" deklarieren. Dabei ignorieren sie den Langzeittrend (Abbildung 1).

down escalator

Abbildung 1: Jährliche September Meereisausdehnung in der Arktis (NSIDC) mit zusätzlichem Hervorheben von "Erholungsjahren“ in Rot im Vergleich zum Langzeittrend, dargestellt durch ein Polynom zweiter Ordnung, ebenfalls als eine rote Linie.

Die unendliche Erholung

Das letzte Jahr, in dem alle vorherigen Arktis-Meereis Rekorde gebrochen wurden, war 2007. Es gibt ein Prinzip in der Statistik, das als "Regression zur Mitte" bekannt ist und beschreibt, dass nach einem Extrem-Wert die nächste Messung in der Regel weniger extrem ausfallen wird, insbesondere in Zeitreihen. Wir sollten daher in den folgenden Jahren keine weiteren Minus-Rekorde erwarten. Dies ist in der Natur dadurch bedingt, dass verschiedene Variablen, die als Einflussfaktoren wirken, generell alle in der gleichen Richtung wirken müssen, um Extremwerte und Rekordwerte als Folge zu haben.

1998 war zum Beispiel für längere Zeit das heißeste Jahr (bis 2005), wahrscheinlich weil es in diesem Jahr zu einer positiven Verstärkung mehrerer Effekte kam: Ein sehr intensiver El Nino im Pazifik und vergleichsweise hohe solare Aktivität (Sonnenflecken) zusammen mit menschengemachtem Treibhauseffekt. Die Ausrichtung dieser wichtigen Klima-Variablen hat 1998 dazu geführt, dass dieses Jahr gerne als Ausgangspunkt für das Argument benutzt wird, dass die globale Erwärmung gestoppt habe. Dies haben wir in der folgenden Abbildung illustriert.

up escalator

Abbildung 2: BEST Land-Temperaturdaten (dunkelgrün) mit linearen Korrelationen für die Perioden 1973 bis 1980, 1980 bis 1988, 1988 bis 1995, 1995 bis 2001, 1998 bis 2005, 2002 bis 2010 (alle in blau), und 1973 bis 2010 (in rot). Die Basisperiode (von allen Daten abgezogener Mittelwert) ist 1950-1980

Ähnlich diesem Verlauf wurde der Minusrekord des arktischen Meereises aus dem Jahr 2007 wahrscheinlich bis 2012 deshalb nicht gebrochen, weil im Jahr 2007 die langfristige Abnahme von einer perfekten Kombination von Wetterphänomenen und natürlichen Zyklen überlagert wurde, die zu diesem Extremwert führten.

Selbst bei einem Langzeittrend der Zeitreihe folgen auf Extremwerte normalerweise also weniger extreme Werte. Das gibt denen, die die Existenz eines Langzeittrends verleugnen wollen, die Möglichkeit, die Regressionsjahre als "Erholung" zu deklarieren, und zu behaupten, dass man sich keine Sorgen zu machen brauche, weil ja die Temperaturen wieder gefallen seien oder weil das arktische Meereis ja wieder zu normalen Ausmaßen zurückgekehrt sei.

Die vereiste Rolltreppe hinabrutschen

Zum Beispiel wurde argumentiert, dass nach dem Meereis Minusrekord in 2007 die Rückkehr auf höhere Werte in 2008 (z. B. hier und hier) und 2009 (hier) zeige, dass in der Arktis alles normal sei, und dass es daher keinen Grund zur Sorge gäbe. Dieser Fokus auf einen Kurzzeittrend mit einhergehendem Ignorieren des Langzeittrends spornte die Leugner sogar dazu an, sehr optimistische Vorhersagen für die Meereisausdehnung im Jahr 2010 zu machen (hier). Das ging jedoch nach hinten los, denn die kurze "Erholung" endete, während die langfristige Abnahme weiter zunahm. Davon unbeeindruckt machten die Leugner erneut ausgeprägt optimistische Vorhersagen sowohl 2011 als auch 2012, und auch diese gingen nach hinten los. Sobald das diesjährige Minimum erreicht ist, beabsichtigen wir hier einen weiteren Blogeintrag, der die verschiedenen arktischen Meereis-Vorhersagen der vergangenen Jahre beleuchtet.

Abbildung 1 wurde mittlerweile zu unserer Skeptical Science's Animated Climate Graphics Page hinzugefügt und kann von jedermann verwendet oder weitergegeben werden. Wir nehmen an, dass der Bedarf hierfür schon nächstes Jahr entstehen könnte, wenn eine weitere Regression zur Mitte wahrscheinlich ist. Zumindest sind wir relativ sicher, dass die Leugner sich erneut auf eine "Erholung" stürzen werden.

Man wünschte sich, ihr Optimismus wäre nicht fehl am Platze, jedoch erscheint es nur eine Frage der Zeit, bevor die Arktis im Sommer eisfrei sein wird. Diese Realität zu verleugnen, führt nur dazu, dass die Konsequenzen der Klimaerwärmung weiter ungehindert fortschreiten.

Translation by gws. View original English version.



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