Weshalb wird der Klimawandel kontrovers diskutiert?
Dies ist ein übersetzter Auszug aus dem Buch Cranky Uncle vs. Climate Change, das am 25. Februar 2020 auf englisch veröffentlicht wird.
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Unser menschliches Gehirn ist schlecht dafür ausgerüstet, auf eine Bedrohung wie den Klimawandel zu reagieren. Über Millionen von Jahren haben wir uns entwickelt, um lebensbedrohlichen Gefahren wie Raubtiere, die aus Büschen springen, auszuweichen. Durch schnelles Erkennen und sofortiges Vermeiden von kurzfristigen Gefahren haben wir überlebt.
Im Gegensatz dazu ist die globale Erwärmung eine Katastrophe in Zeitlupe, die sich auf globaler Ebene abspielt. Unsere Gehirne sind nicht dafür gebaut, auf planetarische Krisen zu reagieren, die sich über ein ganzes Leben erstrecken. Es sollte nicht überraschen, dass die Menschen nur schwer einschätzen können, wie gefährlich der Klimawandel ist.
Zu all diesen Schwierigkeiten kommt noch eine gewaltige Welle von Falschinformationen über den Klimawandel hinzu. Eigeninteressen, politische Polarisierung, der globale Charakter des Klimawandels und Falschinformationen verbinden sich zu einem perfekten psychologischen Sturm, der die Menschen daran hindert, die Klimawissenschaft zu akzeptieren und Klimamaßnahmen zu unterstützen.
Aus der Sicht der Öffentlichkeit sieht der Tsunami der Falschinformationen wie eine wissenschaftliche Kontroverse aus. Wir hören Experten und Querdenker im Fernsehen oder in den sozialen Medien Fachchinesisch sprechen und gehen davon aus, dass die Wissenschaftler in grundlegenden Fragen noch unentschlossen sind, etwa ob der Mensch die globale Erwärmung verursacht.
Diese kontroverse Sichtweise verschleiert die Tatsache, dass unser wissenschaftliches Verständnis der vom Menschen verursachten globalen Erwärmung auf mehr als einem Jahrhundert Forschung beruht. Die Wissenschaft steht immer dort auf dem stärksten Fundament, wo viele verschiedene Beweislinien auf eine einzige Schlussfolgerung hindeuten. Das ist genau das, was wir beim Klimawandel beobachten.
Einzigartige Muster, die mit der vom Menschen verursachten globalen Erwärmung - auch bekannt als menschliche Fingerabdrücke - übereinstimmen, sind überall in unserem Klima beobachtet worden. Diese Beweislage hat zu einer überwältigenden Übereinstimmung unter den Klimawissenschaftlern geführt.
Es gibt nicht nur seit Jahrzehnten einen wissenschaftlichen Konsens über den Klimawandel, sondern es gab früher auch einen politischen Konsens. In den 1980er Jahren verpflichtete sich George H. W. Bush, Kopf der Republikanischen Partei, den Klimawandel zu bekämpfen.
Wie kam es also dazu, dass ein überparteiliches Thema so parteiisch wurde? Die Geschichte beginnt in den späten 1980er Jahren. Drei Physiker begannen, die Wissenschaft anzugreifen, die Rauchen mit Krebs, die Realität des sauren Regens, die Bedeutung des Ozonlochs und die globale Erwärmung in Verbindung bringt. Kurz gesagt, sie versuchten, jeden wissenschaftlichen Beweis zu diskreditieren, der zeigt, dass die Industrie die Gesundheit der Bevölkerung oder die Umwelt schädigt.
Warum haben sich diese Wissenschaftler gegen die Wissenschaft gewandt? Obwohl der naheliegendste Grund Geld ist, stellt sich heraus, dass ihre Motive tiefer gehen. Sie haben sich einem Glaubenssystem verschrieben, das sich freier Marktfundamentalismus nennt. Diese Ideologie besagt, dass Kapitalismus und persönliche Freiheit untrennbar miteinander verbunden sind. Selbst eine kleine Maßnahme wie eine Tabaksteuer könnte der Beginn eines schlüpfrigen Weges einer immer stärkeren Regulierung sein, die dazu führt, dass die Regierung jeden Teil unseres Lebens kontrolliert.
Bei der Kontroverse über den Klimawandel geht es nicht um die Wissenschaft. Es geht darum, wie sehr die Regierung den Markt regulieren sollte, um die Öffentlichkeit zu schützen. Anhänger des freien Marktes lehnen die Schlussfolgerungen aus der Wissenschaft ab und leugnen deshalb, dass es überhaupt ein Problem gibt.
Übersetzung mit Unterstützung von Anne Lubitz, Timo Lubitz, Thomas Traill und deepl.com erstellt.
Cranky Uncle vs. Climate Change nutzt Karikaturen, Klimawissenschaft und kritisches Denken, um der Klimaverleugnung und Falschinformationen auf den Grund zu gehen. Geleitet von psychologischen Untersuchungen zur Widerlegung von Falschinformationen, verfolgt das Buch einen kreativen Ansatz, indem es Karikaturen und visuelle Analogien verwendet, um die Wissenschaft für die Leser interessant und zugänglich zu machen. Das Buch wurde von John Cook geschrieben und gezeichnet, einem ehemaligen Karikaturisten, der jetzt an der George-Mason-Universität über Klimakommunikation forscht. Cranky Uncle vs. Climate Change wird am 25. Februar bei Kensington Books auf englisch veröffentlicht. Für Infos über das Buch können Sie sich auf crankyuncle.com für den Newsletter anmelden.
Translation by BaerbelW. View original English version.