Nimmt das Eis auf Grönland zu oder ab?
Wissenschaftliche Belege zeigen...
Während die Massenbilanz im Innern Grönlands ausgeglichen ist, verlieren die Küsten Eis. Insgesamt verliert Grönland immer schneller an Eismasse. Von 2002 bis 2009 hat sich die Rate des Eisverlusts verdoppelt.
Ein internationales Team von Klimatologen und Ozeanographen schätzt, dass die Eisdecke im Innern von Grönland in Regionen über 1500m zwischen 1992 und 2003 um 6cm pro Jahr angewachsen ist. Der Hauptautor, Ola Johannessen, sagt, dass das Wachsen der Eisdecke auf vermehrten Schneefall bedingt durch die Variabilität regionaler atmosphärischer Kreisläufe - der sogenannten Nord-Atlantik-Oszillation - zurückzuführen ist (Source: Latest Scientific Studies Refute Fears of Greenland Melt).
Berichte über wachsende Schneemassen, die Teile des grönländischen Eispanzers unter sich begraben, führen zu Verwirrung. Sie verleiten manche Klimaskeptiker sogar zu dem Glauben, dass Grönland an Eis gewinnt. Wie immer tasten wir uns am besten an die Wahrheit heran, indem wir uns die Arbeit der Forscher ansehen –in diesem Fall derjenigen, die Grönlands Eismassenbilanz untersuchen.
Im Allgemeinen sagt uns die Wissenschaft, dass Grönland in großem Stil Eis verliert (Abb.1) und dass diese Verluste seit dem Jahr 2000 drastisch zugenommen haben.
Abb. 1 Geschätzte Änderungen der Massenbilanz des grönländischen Eispanzers seit 1950 aus drei verschiedenen Methoden (Jiang 2010). Techniken zur Messung der Massenbilanz werden hier diskutiert.
Die Datenlage, die sich aus vielerlei Messtechniken ergibt, legt nahe, dass Grönland nicht nur Eis verliert, sondern dass diese Verluste sich auch rasch beschleunigen (Velicogna 2009). Weitere Daten weisen darauf hin, dass Eisverluste, die bisher weitgehend auf den Süden und Südwesten Grönlands beschränkt waren, inzwischen auch den Nordwesten des Eispanzers erreichen (Khan et al 2010).
Zwar werden in Hochlagen einige Zugewinne verzeichnet, doch finden in niedrigeren Lagen entlang der Küste erhebliche Verluste statt (Wouters 2008), wo kalbende Gletscher das Eis viel schneller ins Meer entlassen, als es sich oben auf dem Eispanzer nachbildet (Rignot and Kanagaratnam 2006).
Fazit: Grönland verliert an seinen Rändern in erheblichem Umfang Eis, dort wo schnell fließende Eisströmungen mehr Eis ins Meer schieben als in der Mitte des Eispanzers neu entsteht. Für weitere Informationen darüber, wie Eispanzer an Masse verlieren, finden Sie hier eine umfassende Diskussion über das Thema.
Translation by BaerbelW, Oriolus Traillii. View original English version.
Das Argument der Skeptiker...